Rekordspieler Rudi Wimmer

„Noch steht’s 0:0!“

Als vor der Saison 1969/70 der damals 25-jährige Rudi Wimmer zum KSC wechselte, konnte noch niemand erahnen, was für eine Karriere der Keeper bei den Karlsruhern einschlagen würde. Zuvor hütete Wimmer für die Kickers aus Offenbach sechs Jahre lang den Kasten und debütierte unter anderem auch in der Bundesliga. Auf das erste Spiel der Badener musste der Torhüter allerdings noch warten. Durch eine Verletzung am Finger verzögerte sich das Debüt auf den 12. Spieltag der Saison 1969/70.

Doch das Debüt gelang! Gegen die Spielvereinigung Fürth konnten die Blau-Weißen gewinnen und Wimmer hielt den Kasten sauber. In der Regionalliga Süd war Wimmer eine wesentliche Konstante in der Mannschaft des KSC. Über die Jahre hinweg gehörten die Männer aus der Fächerstadt immer wieder zu der Spitzengruppe, scheiterten zunächst aber am Aufstieg.

1975 gelang dann endlich wieder der Aufstieg ins deutsche Oberhaus, Wimmer hütete dabei in jedem Spiel das KSC-Tor. Mit zehn weißen Westen war er auch in diesem Jahr ein wichtiges Puzzlestück des Erfolgs.

Drei Bundesligajahre folgten für Wimmer, in denen er erneut als Stammtorhüter gefeiert wurde. Sein letztes Spiel für den KSC absolvierte er im Mai 1983 mit 39 Jahren gegen Bayer Leverkusen. Zwar verloren Blau-Weiß mit 3:1 bei Bayer Leverkusen, dennoch wurde Wimmer nach seinem 151. Bundesligaspiel für die Badener als Legende gefeiert. Damals war Wimmer im Übrigen der älteste Spieler der Bundesliga.

Neben seinen unzähligen Glanztaten im KSC-Tor bleibt auch seine direkte und unbekümmerte Art im Wildpark unvergessen. So wurde Wimmer vor einem Bundesliga-Heimspiel gegen Bayern München nach den Chancen seiner Blau-Weißen gefragt. Der KSC befand sich zu diesem Zeitpunkt mitten im Abstiegskampf, während die Bayern mit Stars wie Rummenigge, Breitner und Augenthaler um die Meisterschaft kämpften. „Noch steht’s 0:0!“, antwortete Wimmer dem Reporter, „Wenn man gegen Bayern München spielt, muss man versuchen, sich bestmöglich aus der Affäre zu ziehen – Mal sehen, was das wird“, fügte der Torhüter noch an.

Was es dann wurde, war eine herausragende Vorstellung des Mannes im KSC-Tor! Die Elitestürmer des FC Bayern kamen gegen den 38-Jährigen ordentlich ins Schwitzen. Einzig Paul Breitner gelang nach einem Abpraller ein Treffer, die Karlsruher Offensive wusste an diesem Tag aber wahrlich zu überzeugen. So stand am Ende eine glasklare 4:1-Demontage auf der Anzeigetafel, bei der der beste Karlsruher wie so häufig zu dieser Zeit zwischen den Pfosten stand.